Anschluss- und Benutzungszwang für alle Haushalte an die Biotonne

Veröffentlicht in Archiv-Wohnen

Liebe Altenholzer,

Seit dem 1.1.2015 ist die Biotonne mit 14-täglicher Abfuhr bundesweit für jeden Haushalt Pflicht. Ziel dieser unbeliebten Pflicht ist die Verringerung des Restmülls, dessen Behandlung hohe Kosten verursacht, die sich dann für uns in den Gebühren niederschlagen. Nun gilt also Anschluss- und Benutzungszwang für alle Haushalte an die Biotonne.

D.h. automatisch: Bioabfall in der Restmülltonne bedeutet Fehl-Befüllung. Jede Bananen- oder Apfelsinenschale, jeder Kaffeefilter oder Teebeutel, jeder Pizza- oder Brotrest in der Restmülltonne ist Fehl-Befüllung. Wird er entdeckt, könnte die Tonne stehen gelassen werden.

Weil jetzt jeder Haushalt zur Biotonne verpflichtet ist, wurde deren Gebühr mit der Grundgebühr zusammengeführt und jeder Haushalt zahlt gleich viel. Nur noch für den Restmüll zahlen die Haushalte unterschiedlich je nach bestellter Tonnengröße. Und hier liegt die Chance für Bewohner von Mehrfamilienhäusern, Müllgebühren zu sparen. Kleiner als 40l Restmüll für den Einzelhaushalt geht nicht, auch wenn nur 20l oder sogar nur 10l Restmüll zusammenkommen. Doch 10l Restmüll pro Haushalt in einem Mehrfamilienhaus mit 12 Haushalten passen in eine 120l Restmülltonne und kosten auch nur diese eine Gebühr. Wer also mit seinen Nachbarn konsequent nach gelb, blau, braun und Glas trennt, schafft es locker, nicht mehr als 10l Restmüll in 14 Tagen zu haben – immerhin einen Wassereimer voll. So können die Restabfalltonnen für Mehrfamilienhäuser reduziert und Entgelte gespart werden.

Eine Gefahr für Bewohner von Mehrfamilienhäusern steckt allerdings im Sperrmüll. Wie Sie wissen, ist Sperrmüll grob gesagt Restmüll, der nicht in die Tonne passt. Viele Hausgemeinschaften sind nun von einzelnen Restmülltonnen auf graue Container umgestiegen. Die haben nicht nur viel Platz gleich nach der Leerung, sondern auch einen großen Deckel. Da passt also ohne Schwierigkeiten ein alter Nachtschrank hinein. Das ist nicht einmal Fehl-Befüllung, stört aber den Frieden in der Hausgemeinschaft und macht das nachbarschaftliche Streben, durch konsequente Nutzung der Biotonne Müllgebühren zu sparen, wieder zunichte.

Für den AKU
Helga Tewes