Liebe Altenholzer,

der Maibaum auf dem Stifter Marktplatz steht – wie immer eine Birke. Mit ihren hellen Stämmen und ihrem frühen Laubaustrieb wurde die Birke schon in alter Zeit zum Sinnbild für Licht, Frühjahr, Neubeginn und wird so als Maibaum in vielen Orten aufgestellt.

Nachdem die letzten Eiszeitgletscher sich aus unserem Land zurückgezogen hatten, sorgten neben Kiefern vor allem die Birken für einen Neubeginn auf den baumlosen Flächen. Als Erstbesiedler ist die Birke gut gewappnet. Sie ist frosthart und kommt mit kargen und auch sauren Böden zurecht. Birken sind einhäusig, tragen also männliche und weibliche Blütenstände an einem Baum. Die männlichen werden schon im vorherigen Sommer angelegt und überwintern als kurze, harte Kätzchen. Die weiblichen stecken über Winter in schuppigen Seitenknospen. Im April entwickeln und öffnen sich die so gut vorbereiteten männlichen und weiblichen Kätzchen schnell. Sehr zum Ärger der Allergiker werden die vielen Pollen vom Winde weit getragen und erreichen auch baum- und birkenfreie Bereiche. Die Samen, die sich als Nüsschen in den weiblichen Kätzchen entwickeln, sind winzig, werden aber mit ihren durchsichtigen Flügelhäutchen ebenfalls weit getragen und finden immer wieder wie damals nach der Eiszeit freie Stellen, an denen sie Fuß fassen und als Sämlinge auch dort aufwachsen, wo keine alten Birken in der Nähe stehen. So finden sich auch in Altenholzer Wäldern immer wieder junge Birken, die dort nicht hingehören. Seit 25 Jahren leistet nun so eine Birke als Maibaum auf dem Stifter Marktplatz noch gute Dienste.

Auch in Altenholzer Gärten siedeln sich immer wieder Birkensämlinge an. Anfangs sind sie oft gern gesehen, denn mit ihrem lichten Laub werfen sie nur leichten Schatten. Sie erreichen in unseren Gärten zwar kaum die mögliche Höhe von 25m, sind aber trotzdem kein Gartenbaum. Auch nach einer Kronenkappung legen sie schnell wieder kräftig an Höhe zu. Mit ihrem dichten, weit reichenden flachen Wurzelwerk nehmen sie sehr wohl das Wasser in dauerfeuchten Gartenbereichen auf, hemmen aber in allen Bereichen das Wachstum anderer Arten um sich herum.

Für den AKU
Helga Tewes