Hummeln sind wichtige Bestäuber unserer Wild- und Kulturpflanzen

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

auch wenn der Sommer mal wieder eine kleine Pause macht, gibt es fleißige Blütenbesucherinnen in unseren Gärten – die Hummeln. Die über 30 Hummelarten in Deutschland sind die einzigen Wildbienen, die sozial leben und ähnlich wie die Honigbiene Staaten bilden. Hummeln sind wichtige Bestäuber unserer Wild- und Kulturpflanzen, da sie im Gegensatz zur Honigbiene auch bei kühlen Temperaturen und schlechter Witterung fliegen. Während eines verregneten Frühlings gewährleisten Hummeln zur Obstblüte also die Bestäubung und damit eine gute Ernte von Äpfeln und Co.

Doch die pelzigen Insekten sind bedroht; etwa die Hälfte steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Grund ist der Rückgang von Blütenpflanzen und geeigneten Nistplätzen durch die Zerstörung wertvoller Lebensräume und den Pestizideinsatz in der industriellen Landwirtschaft.

Bereits im März können wir an sonnigen, warmen Tagen die ersten großen Hummeln beobachten. Dies sind die Königinnen, die als einzige im Hummelstaat den Winter überlebt haben. Die bereits im Vorjahr befruchteten Hummelköniginnen suchen nach Nahrung und einem geeigneten Nistplatz zur Neugründung des Staates. Leider finden die nützlichen Hummeln so früh im Jahr kaum Blütenpflanzen in unseren Gärten. Und auch im Sommer kann die Nahrung knapp werden, wenn Gärten und Grünflächen zum größten Teil aus blumenlosen Fettrasen und einigen exotischen Zierpflanzen bestehen.

Einfache Tricks können Ihren Garten in ein kleines Paradies für Hummeln und andere Bienen verwandeln. Häufige Arten im Siedlungsraum sind beispielsweise die Erdhummel, die Steinhummel, die Ackerhummel und die Gartenhummel.

Sorgen Sie für ein kontinuierliches und abwechslungsreiches Blütenangebot von März bis Oktober. Achten Sie dabei auf einheimische Pflanzenarten oder zumindest ungefüllte Sorten. Diese nektar- und pollenreichen Pflanzen sind für Hummeln u.a. besonders attraktiv: Beerensträucher und Obstbäume, Fingerhut, Glockenblumen, diverse Kleearten, Krokus, Lavendel, Löwenzahn, Mohn, Natternkopf, Salbei, Taubnesseln, Thymian und Weiden.

Generell ist ein naturnaher und strukturreicher Garten ohne Gifteinsatz eine bienenfreundliche Oase, in der sich Tiere und Menschen wohlfühlen.

Birte Pankau
BUND Schleswig-Holstein, Projekt „Naturschutz in der Gemeinde"