Mahd von Blühwiesen
Was ist denn da passiert?
Kaum zeigen sich die ersten Blüten auf den gemeindeeigenen, erst letztes Jahr angelegten Blühflächen in Altenholz-Stift und auf einmal wird das schöne Bunt abgemäht!
Was zunächst bei einigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu Betroffenheit geführt hat, hat einen ökologischen Hintergrund: Gerade zu Beginn der neu angelegten Blühwiesen ist es wichtig, Gräser und Ampfer abzumähen, bevor sie in die Samenreife kommen und sich dadurch zu stark ausbreiten, denn sie sind konkurrenzstärker als die schönen, bunten Blühpflanzen. Die Gräser überwachsen dann die Blühkräuter und verdrängen sie schließlich wieder.
Bedauerlicherweise werden dabei natürlich auch die ersten Blüten der Blühpflanzen abgemäht. Dieses ist jedoch nicht anders machbar und in Ordnung, da die meisten Blühkräuter Nachblüten ausbilden.
Aus diesem Grund sind die Mahdtermine vom Deutschen Verband für Landschaftspflege auf Ende Juni/Anfang Juli und September/Oktober eines jeden Jahres festgelegt. In späteren Jahren kann die Mahdhäufigkeit eventuell verringert werden. Dazu ist die Entwicklung der Fläche abzuwarten.
Das Mähgut wird erstmal ein paar Tage liegen gelassen, damit bereits verblühte Kräuter aussamen können. Dann wird es in einem weiteren Durchgang abgeräumt, um den Nährstoffeintrag gering zu halten und die Fläche auszuhagern.
Die Pflege solcher Blühwiesen ist angelehnt an die extensive Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Heuwiesen. Hier wird auch in mehreren Arbeitsschritten erst gemäht, dann verbleibt das Mähgut zum Trocknen auf der Fläche, wird dann noch mehrmals gewendet und dann zu Ballen gepresst.
Die Entstehung von Wiesen in Mitteleuropa ist letztendlich auf anthropogenen Einfluss zurück zu führen. Sie gehören daher zu unserer Kulturlandschaft. Ohne menschlichen Einfluss wäre es hier überall komplett bewaldet mit Buchenmischwäldern. Diese sind im Vergleich eher artenarm, da kaum bis kein Licht durch das dichte Blätterdach auf den Erdboden dringt und sich so keine weitere Vegetation entwickeln kann.
Das heißt, dass ein Stück weit die Bewirtschaftung erst dazu führt, dass sich bestimmte Artengesellschaften einstellen. Mähen ist also gerade zur Etablierung einer Wiesengesellschaft wichtig.
Mit den Gräsern verhält es sich ähnlich wie mit den Bäumen im Wald. Die Gräser wachsen schnell und sehr hoch auf, daher muss in den ersten Jahren eher früher gemäht werden, um die Samenreife zu verhindern und somit das Ausbreiten der Gräser zu minimieren. Wenn der Gräserbestand ausreichend zurückgedrängt werden kann, besteht dann irgendwann die Möglichkeit nur noch einmal im Jahr zu mähen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich gern an Frau Lewandowski oder Frau Szymanski unter den Telefonnummern 0431 / 3201 -414 und -413.
Gemeinde Altenholz
Der Bürgermeister