Der Garten im Winter

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

Sie haben in den letzten Wochen Ihren Garten für den Winter so vorbereitet, dass die Pflanzen in dieser kalten Jahreszeit immer noch Nahrung und Schutz für Kleintiere und Vögel bieten. Davon profitieren nicht nur die Tiere, sondern auch die Pflanzen.

Da Pflanzen selbst nicht wandern können, sind sie für ihre Verbreitung auf Hilfe angewiesen. Im Sommer und Herbst nutzen z.B. Springkräuter und Storchschnabelgewächse Schleudermechanismen zu  ihrer Samenverbreitung. Durch den Trocknungsvorgang in den Samenhülsen oder –kapseln entstehen starke Spannungsunterschiede an den Fruchtwänden. Die Samenhüllen platzen auf und schleudern ihre Samen von sich, allerdings meist nur 1-2 m weit (Besenginster, Wiesensalbei).

Am häufigsten werden bei uns Samen durch Wind verbreitet. Dazu haben größere Samen Frucht- oder Samenflügel ausgebildet, die ihre Sinkgeschwindigkeit herabsetzen (Bergahorn, Gemeine Esche, Ulme). Haarähnliche oder fallschirmartige Flugorgane an den Samen geben kleinen Samen sogar Auftrieb, so dass sie vom Wind viele Kilometer weit getragen werden (Wollgras, Wiesenbocksbart, Löwenzahn).

Um diese Jahreszeit werden Pflanzensamen vorwiegend durch Tiere verbreitet. Die Früchte, z.B. von Klette und Wilder Möhre, besitzen Haken, mit denen sie im Fell der Tiere hängen bleiben und auf diese Weise verschleppt und verbreitet werden.

Andere Früchte sind fleischig und oft auffällig gefärbt. Sie werden von Tieren wie Fuchs, Dachs oder Vögeln verzehrt. Die von derben Schalen umgebenen Samen darin können die Vögel nicht verdauen und scheiden sie deshalb mit dem Kot unversehrt an anderer Stelle wieder aus (Vogelbeeren, Stein- oder Kernobst, Hagebutten).

Auch Ameisen tragen Samen fort und verbreiten sie dadurch (Veilchen, Schöllkraut). Vielfach bleiben Samen an den Füßen von Tieren hängen und gelangen auf diese Weise an neue Standorte.

Tiere wie Eichhörnchen oder Eichelhäher legen im Herbst Vorräte an, z.B. Eicheln, die im Boden vergraben werden. Nicht alle Wintervorräte werden bei Bedarf wiedergefunden und keimen dann im nächsten Frühjahr am neuen Ort.

Für den AKU
Helga Tewes