Wohin mit dem Styropor?

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

am 20.10.2016 hieß es in der Eckernförder Zeitung „Notstand: Wohin mit dem Styropor?" und am 27.10.2016 in den Kieler Nachrichten: „AWR nimmt kein Styropor mehr an". Das im Styropor enthaltene Flammschutzmittel (HBCD) wurde 2013 als schwer abbaubar eingestuft, reichere sich in Organismen an und sei möglicherweise giftig.

Haben Sie als Privatperson mit Styropor zu tun? Styropor kennen Sie als Dämmstoff entweder eingesetzt zur Wärmedämmung im Gebäudebereich oder als schlagzähes Material zur Stoßsicherung bei Verpackungen.

Im Gebäudebereich haben Sie mit Styropor nur dann zu tun, wenn Sie als Heimwerker alte Dämmung selbst entfernen. In diesem Fall entsteht bei Ihnen Bauschutt, den Sie zum Recyclinghof der AWR nach Dehnhöft bringen können, seit dem 1.10.2016 allerdings frei von Styropor-Anteilen. Die Styropor-Anteile können Sie nur noch teuer in Neumünster oder Bargenstedt (Dithmarschen) für 150-350 € pro Kubikmeter abliefern. Da fragt sich der Heimwerker schnell, ob sich sein Arbeitseinsatz noch lohnt. Aufbewahren, bis die zuständigen Stellen einen praktikablen Weg ausgearbeitet haben, scheitert sicherlich am Platz für die Zwischenlagerung.

Eine gute Nachricht ist dennoch dabei: Das Flammschutzmittel (HBCD) wurde dem Styropor nur bis 2014 zugesetzt. Der achtsame Heimwerker wird sich also bei neuen Dämmarbeiten in seinem Haus genau erkundigen, ob das jetzige Styropor frei von HBCD ist, denn ansehen kann man weder dem Styropor als Dämmstoff noch als Verpackungsmaterial, ob es das Flammschutzmittel HBCD enthält.

Was Sie noch brav als Verpackung aufbewahrt haben, weil es hieß, dass Ihr Gerät bei Reklamation nur in der Originalverpackung zurückgenommen würde, können Sie getrost im Gelben Sack entsorgen. Auch wenn die Verpackung dabei zerbricht, wird kein HBCD freigesetzt, besteht also keine Gesundheitsgefahr für Sie.

Wer nachhaltig dämmen oder verpacken will, verarbeitet sowieso alternative Dämmstoffe, wie z.B. Flachs oder Altpapier und freut sich über jede Verpackung, welche die gute alte Wellpappe intelligent gefaltet als Stoßsicherung nutzt.

Für den AKU
Helga Tewes