Altenholzer Vielfalt stoppt Gefahren des Jakobs-Kreuzkrautes

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

zu dieser Zeit freuen Sie sich über Alles, was draußen zu blühen wagt, und haben Gedanken an das Jakobs-Kreuzkraut weit nach hinten geschoben. Doch wenn das Kraut erst blüht, ist es zu spät, um zu reagieren. So starten wir bereits jetzt unsere Aktion: „Altenholzer Vielfalt stoppt Gefahren des Jakobs-Kreuzkrautes". Dazu geben wir Ihnen zunächst Informationen zum Thema, die der BUND zusammengetragen hat.

Das Jakobs-Kreuzkraut ist eine heimische lichtliebende Pflanze, deren windfliegende Samen besonders auf nährstoffreichen, trockenen Böden keimen. Es enthält in seinen Blüten und Blättern Pyrrolizidalkaloide (PA) und Bitterstoffe, die sich als Abwehrstoffe gegen Fressfeinde entwickelt haben. Weidetiere wie Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen meiden deshalb das Jakobs-Kreuzkraut und umgehen so die leberschädigende Wirkung der PA-Gifte. Im Heu verlieren sich allerdings die Bitterstoffe, so dass verunreinigtes Heu als Hauptquelle für die Belastung von Weidetieren gilt.

Wildkaninchen können das Jakobs-Kreuzkraut unbeschadet fressen, doch deren Population ist stark zurückgegangen.

Der Blutbär, auch Jakobskrautbär genannt, nutzt das Gift des Jakobs-Kreuzkrautes. Die Raupen dieses Schmetterlings fressen besonders dessen Blüten, reichern die PA-Gifte in ihrem Körper an und werden so für Fressfeinde ungenießbar. Die Raupen signalisieren ihre Giftigkeit zusätzlich durch ihre gelbschwarze Färbung.

Die wichtigsten Bestäuber des Jakobs-Kreuzkrautes sind Schwebfliegen und verwandte Arten. Für nektarsammelnde Insekten wie Hummeln, Honig- und Wildbienen ist das Jakobs-Kreuzkraut nicht schädlich. Diese Insekten fliegen die Blüten des Jakobs-Kreuzkrautes nur dann an, wenn sie wenige andere Blüten finden, die ihnen mehr Nektar und Pollen bieten. So müssen Stöcke der Honigbienen schon zur Blütezeit des Jakobs-Kreuzkrautes so ungünstig stehen, dass die Bienen nur dort Nahrung finden. Nur dann kann der Honig so viele PA-Gifte enthalten, dass er für uns Menschen schädlich werden kann.

Fazit: Wir Altenholzer können mit nektar- und pollenreichen Pflanzen auf Balkonen, in Haus- und Pachtgärten und auf dem Friedhof erreichen, dass 1. Altenholzer Honig keine PA-Gifte enthält und 2. die Jakobs-Kreuzkräuter in unserer Gemeinde so wenig von Bestäubern beflogen werden, dass sie sich mit weniger Samen weniger verbreiten.

Genaueres zur Aktion selbst erfahren Sie in der Ausgabe Nr.6 der Altenholzer Nachrichten.

Einige Exemplare der BUND-Broschüre „Fehlgeleitete Kreuz(kraut)züge" liegen im Rathaus zum Mitnehmen bereit.

Für den AKU
Helga Tewes