Wildbienen

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

während der Flug der Honigbienen sehr temperaturabhängig ist, sind außer den Hummeln weitere Wildbienen schon unterwegs. Ein häufiger Besucher bienenfreundlicher Gärten ist z.B. die Rote Mauerbiene. Birte Pankau vom BUND SH schrieb uns dazu in den AN vom 28.3.2014:

„Diese alleinlebende Wildbiene legt ihre Eier zusammen mit einem Nahrungsvorrat aus Pollen in hohle Niströhren wie Bambus- oder Schilfrohre, in denen sich die Larven entwickeln. Den Winter verbringen sie im Puppenstadium im schützenden Kokon. Wildbienenweibchen kommen normalerweise nie in Kontakt mit ihrem Nachwuchs, da sie nach der Eiablage sterben.

Wildbienen sind keineswegs besonders wild oder aggressiv. Ihr Name leitet sich von ihrem Leben als Wildtier in der freien Landschaft ab. Sie vermeiden in der Regel die unmittelbare Nähe des Menschen und ergreifen im Notfall eher die Flucht. Anders als die staatenbildende Honigbiene verteidigen die überwiegend als Einzelgänger lebenden Wildbienen ihre Nester nicht.

Weil nährstoffarme Wiesen und Ackersäume als wichtiges Nahrungsangebot für die Wildbienen weniger werden, vergrößern sich die Distanzen zwischen Nahrungs- und Nistplätzen. Dies ist fatal, denn ein Wildbienenweibchen leistet eine erstaunliche Arbeit: Es muss bis zu 100 Blüten besuchen, um genug Nahrung für einen einzigen Nachkommen zu sammeln. Da eine Niströhre aus mehreren Brutkammern besteht, müssen Wildbienenweibchen beim Anlegen einer einzigen Brutröhre je nach Art mehrere Kilometer zurücklegen. Je weiter Nistplatz und Futterstelle voneinander entfern liegen, desto zeit- und energieintensiver ist das Brutgeschäft für das Weibchen. Wenn Sie sich also eine Nisthilfe in den Garten hängen, sollte immer auch ein ausreichendes Angebot an Blühpflanzen von März bis September vorhanden sein, damit die Wildbienen genügend Nahrung finden."

Ihre Blumensamen keimen noch im Haus. Doch draußen locken bereits die Blüten der Akelei. Die beliebten Garten-Stiefmütterchen haben leider bei der Umzüchtung aus dem Acker-Stiefmütterchen die Bildung von Nektar als Bienennahrung verloren. Wenn Sie aber den Löwenzahn im Rasen erst kurz vor der Samenbildung ausstechen, hatten die Wildbienen Zeit, reichlich Pollen und Nektar zu sammeln. Bei der Obstbaumblüte sind die Zierobstgehölze früher dran und bieten den Wildbienen Nahrung, solange sie keine gefüllten Blüten haben. Die schwachwüchsigen Felsenbirnen lassen sich für kleine Gärten gut in Wunschform ziehen.

Für den AKU
Helga Tewes